DW Korrespondent in Belarus festgenommen | DW Nachrichten

"Es ist skandalös, mit welchen Methoden selbst akkreditierte Journalisten in Belarus inzwischen behindert werden. Wir lassen uns aber dadurch in unserem Bemühen, der Bevölkerung in Belarus freie Informationen zu liefern, nicht einschüchtern". So reagiert der Intendant der Deutschen Welle Peter Limbourg auf die vorübergehende Festnahme unseres Korrespondenten Nick Connolly. Auch Demonstranten sind in Gewahrsam genommen worden. Das Regime von Alexander Lukaschenko nutzt die erzwungene Friedhofsruhe, um gegen die belarussische Zivilgesellschaft vorzugehen.
Weiß, rot, weiß. Die ehemalige Flagge des unabhängigen Belarus ist das Symbol des Widerstands - und für die Regierung Lukaschenko ein rotes Tuch.
Mit aller Härte geht das Regime wieder gegen jede Art von Widerstand vor. Menschenrechtler berichteten allein am Samstag von etwa 100 Festnahmen. Besonders im Fokus: Journalisten.
Unser Kollege Nick Connolly wurde bei Dreharbeiten festgenommen. Anschließend musste er sein Videomaterial auf einem Polizeirevier vorführen. Nach etwa fünf Stunden kam Connolly wieder frei. Er betonte: Belarussische Journalisten seien einem noch viel größeren Risiko ausgesetzt als Reporter internationaler Medien.
Während des Winters hatte es in Belarus keine größeren Protestaktionen mehr gegeben – auch aus Angst vor Polizei-Gewalt. Erst am Donnerstag gingen zum sogenannten Tag der Freiheit erstmals wieder Hunderte Menschen gegen Lukaschenko auf die Straße.


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