Myanmar: "Tag des Militärs" wird für Zivilisten zum Tag des Terrors | DW Nachrichten

Am "Tag des Militärs" sterben in Myanmar Zivilisten in großer Zahl. Die EU spricht von einem Tag des Terrors und der Schande. Von insgesamt 114 Toten berichten Online-Medien des Landes. Das Militär hat sich in der Hauptstadt mit einer großen Parade selbst gefeiert. Daran nahm auch der russische Vize-Verteidigungs-Minister teil, nach Angaben der russischen Nachrichten-Agentur Tass wollen beide Seiten militärisch zusammenarbeiten.
Doch während in der Hauptstadt gefeiert wird, eskalieren Proteste in weiten Teilen des Landes erneut. Es wird einer der blutigsten Tage seit dem Militärputsch im Februar.
Mit Kerzen gegen das Militär: Schon vor Sonnenaufgang protestieren Hunderte Menschen friedlich in der Stadt Dawei. Doch auch dieser Tag endet mit Blutvergießen. In weiten Teilen des Landes schlagen Polizei und Armee Proteste erneut nieder. Beobachter berichten von scharfer Munition und gezielten Kopfschüssen gegen unbewaffnete Zivilisten.
Das Militär demonstriert unterdessen mit einer großen Parade in der Hauptstadt Naypyidaw Stärke. Der Chef der Junta betont, das Militär strebe nach Demokratie und wolle das Volk schützen.
Anlass der Parade: der Tag der Armee. Mit ihm erinnert das südostasiatische Land an den Beginn des Widerstands gegen die japanische Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Weil die Militärjunta von vielen Staaten nicht anerkannt wird, sind diesmal nur wenige ausländische Delegationen dabei, darunter Vertreter von Russland und China.
Die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi sitzt seit dem Putsch im Hausarrest. General Hlaing hat bereits mehrfach Neuwahlen versprochen. Ein Datum nannte er aber noch nicht.


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#Myanmar #AungSanSuu Kyi #Militärputsch