Polizeigewalt-Video schockiert Frankreich | DW Nachrichten

Zum zweiten Mal in einer Woche sorgen Bilder von Polizeigewalt in Frankreich für Empörung. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein schwarzer Mann von drei Polizisten minutenlang verprügelt wird. Dieser gibt an, dabei mehrfach rassistisch beleidigt worden zu sein.
Es sind verstörende Bilder. Etwa 5 Minuten lang schlagen 3 Polizisten auf einen schwarzen Mann ein. In dessen eigener Wohnung. Was die Polizisten nicht wissen: Michel Zecler hat im Eingangsbereich seines Hauses eine Überwachungskamera installiert. Die ganze Szene wird gefilmt.
Und nach diesem Muster läuft es auch im Fall Michel Zecler ab. Er wird festgenommen und 48 Stunden von der Polizei festgehalten – bis die Videos auftauchen.
Erst als Musiker aus seinem Studio im Untergeschoß den Lärm hören und ihrem Produzenten zu Hilfe kommen, verlassen die 3 Polizisten die Wohnung. Doch es ist noch nicht zu Ende. Ein weiterer Beamter wirft eine Tränengasbombe, zwingt Michel Zecler, nach draußen zu kommen. Zecler muss im Krankenhaus behandelt werden.
Der Fall wühlt Frankreich auf. Auch, weil die Polizisten offenbar gelogen haben. In ihrem Bericht schreiben sie, der Musikproduzent hätte versucht ihnen die Dienstwaffe zu entreißen und er hätte Widerstand geleistet.
Michel Zecler hat die Polizisten angezeigt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Gewaltausübung im Amt und unwahren Berichten.
Das Video kommt für Frankreichs Staatsführung denkbar ungünstig. Sie will mit einem Sicherheitsgesetz Filmaufnahmen von Polizisten in Aktion verbieten und unter Strafe stellen. Das umstrittene Gesetz soll Beamte im Einsatz schützen. Doch ohne die Filmaufnahmen wäre das brutale Vorgehen der Polizisten wohl nie bekannt geworden.

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