Wie die Tastsinnforschung Magersucht bekämpft I Quarks

Menschen haben ein Körperschema, also eine Vorstellung für die Dimensionen ihres Körpers. Das Körperschema hilft dabei, dass wir, ohne genau hinzugucken, an Objekten vorbeigehen können ohne anzustoßen. Bei Menschen, die an Magersucht erkrankt sind, ist dieses Gefühl gestört.

Magersucht ist eine verbreitete Krankheit und wird meist mit einer Psychotherapie behandelt. Forscher haben herausgefunden, dass bei Personen, die an Magersucht erkrankt sind, ein Areal im Gehirn, das für den Tastsinn verantwortlich ist, weniger aktiv ist. Martin Grunwald, experimenteller Psychologe und Leiter des "Haptik-Forschungslabors" an der Universität Leipzig suchte nach einer Idee, um das gestörte Körperschema wiederherzustellen, mit dem Ziel, dass die Patienten ihren Körper so erleben, wie er tatsächlich ist.

So soll ein hautenger Neoprenanzug den an Magersucht Erkrankten helfen, ihre realen Dimensionen wieder zu spüren und so ein normales Körperbild zu entwickeln. Diese Methode wurde bereits in der Behandlung gegen Magersucht eingesetzt und hat Betroffenen geholfen.

Aus unserer Sendung vom 05.04.2016.

Autor: Jakob Kneser
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