Will der sogenannte „Islamische Staat“ die Philippinen als seinen Brückenkopf in Asien nutzen? Der „IS“ hatte die überwiegend muslimische Stadt Marawi 2017 besetzt. Die philippinische Armee brauchte fünf Monate, um sie zu befreien.
Eine Reportage aus einem Land, das der sogenannte „Islamische Staat“ offenbar als Brückenkopf für die Ausbreitung seiner Ideologie in Asien nutzen will. Angesichts der totalen Zerstörung Marawis erscheint der philippinische Staat schwach und unfähig, sein eigenes Territorium zu verteidigen. Militärisch wurden die Gefolgsleute des „IS“ zwar geschlagen, doch ein Propagandacoup für das „Kalifat“ war der zermürbende Häuserkampf gegen eine hochgerüstete und von den USA unterstützte Armee dennoch. In Mindanao, der zweitgrößten Insel im Süden der Philippinen, auf der Marawi liegt, gilt weiter das Kriegsrecht. Noch immer leben mehr als 60.000 Einwohner der Stadt in Flüchtlingslagern oder anderen Notunterkünften. Der Wiederaufbau könnte Jahre dauern. Die vorübergehende Einnahme Marawis durch die Terrorgruppe ist der vorläufige Höhepunkt eines alten, religiös aufgeladenen Konflikts, den der „IS“ benutzt, aber nicht verursacht hat. Seit mehr als 400 Jahren schwelt im Süden der Philippinen eine Fehde zwischen muslimischen Einwohnern und christlichen Kolonialherren und Siedlern aus dem Norden des Archipels. Viele Muslime klagen über die in ihren Augen bis heute anhaltende Diskriminierung durch eine katholische Mehrheitsgesellschaft – ein ideales Umfeld, um neue Kämpfer für den Dschihad zu rekrutieren. Die Tatsache, dass die schwarze Flagge der Islamisten 154 Tage lang über Marawi wehte, könnte radikalen Kräften in der gesamten Region Auftrieb geben. Auch das Nachbarland Indonesien ist im Visier der IS-Terroristen. In dieser an sich schon komplizierten Gemengelage regiert auf den Philippinen mit Rodrigo Duterte ein Präsident, der eher für seine Politik der harten Hand bekannt ist als für sein Talent, Frieden zu stiften.
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