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Jubelperser und Kriegshetze in Berlin

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Fahnenschwenken und Jubel für den Nationalen Widerstandsrat Iran. Rund sechs Stunden zelebrierte die Exilorganisation am 7. März in der Berliner Radsporthalle Velodrom eine sogenannte Konferenz für Toleranz und Gleichstellung. Rund 10.000 Menschen drängten sich auf den Rängen, weitere warteten vor der Halle auf Einlass.
Auch deutsche Prominenz, wie Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger, Altbischof Wolfgang Huber und der einstige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Horst Teltschik hatten sich eingefunden.
Dabei gilt der Widerstandsrat als Vorfeldorganisation der militanten Oppositionsbewegung Volksmudschahedin, die noch vor einigen Jahren auf den Terrorlisten von EU und USA stand.
Doch mittlerweile werden die Exil-Iraner mutmaßlich von der CIA unterstützt und sind gern gesehene Partner des Westens gegen Teheran.
Auch New Yorks Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani war nach Berlin gereist. In theatralischem Tonfall forderte er ein hartes Vorgehen gegen den Iran.
„Wissen Sie welche Sprache die Ayatollahs und die Mullahs und die Hitlers und die Mussolinis und die Stalins verstehen? Wissen Sie, was die verstehen? Die verstehen nur eines: Stärke! Kraft!“
Aus Sicht des Widerstandsrates war die Konferenz ein voller Erfolg – genauso wie das Medienecho.
So seien „Tausende Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet angereist“ zitiert Deutschlands größte Nachrichtenagentur DPA unhinterfragt einen Sprecher des Widerstandsrates.
Auch der gebührenfinanzierte Rundfunk Berlin-Brandenburg staunte voller Sympathie vor allem über die vielen jungen Teilnehmer der Konferenz.
Gekommen waren diese Jugendlichen tatsächlich – doch ihr Interesse am Widerstandsrat hielt sich in Grenzen. Nickerchen statt Applause für Giulianis Kriegsrethorik. Kein Wunder: die angeblichen Anhänger der iranischen Exil-Opposition waren fast ausnahmslos Polen. Seit dem frühen Morgen wurden sie mit Bussen nach Berlin gebracht, um auf der Konferenz begeisterte Anhänger zu spielen. Offenbar wurde ihnen ihr Auftritt nicht einmal bezahlt. Im Internet waren die Jugendlichen mit einer günstigen wirkenden Wochenendreise in die deutsche Hauptstadt für nur 15 Euro geködert worden. Der Besuch der Konferenz wurde vom Anbieter nicht verschwiegen. Vor allem gehe es jedoch um eine Hotelübernachtung und „viel Freizeit“, hieß es in der Reisebeschreibung.
Die Prominenz auf der Bühne spulte unterdessen ihr Programm ab. Als deutsche Hauptrednerin lehnte die einstige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth mit moralisierender Attitüde Kompromisse in den Atomverhandlungen mit dem Iran ab. Den jungen Polen war das augenscheinlich völlig egal. Für sie hieß es: die Zeit auf der Konferenz irgendwie rumbringen. Bis endlich das begann, was sie wirklich nach Berlin geführt hatte: viel Freizeit.
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Documentary
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