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Live Talk: Invasion der Ukraine - Aktuelle Entwicklungen und Hintergründe | DW Nachrichten

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Die Ukraine hat der Einrichtung von sechs Fluchtkorridoren für die Rettung von Zivilisten aus belagerten Städten zugestimmt. Menschen aus Enerhodar und Mariupol sollten am Mittwoch nach Saporischschja im Südosten der Ukraine gebracht werden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Vormittag. Menschen aus Wolnowacha sollen demnach in Pokrowsk in Sicherheit gebracht werden, Einwohner aus Sumy nach Poltawa. So genannte Fluchtkorridore seien auch für die Stadt Isjum im Osten sowie für mehrere Kleinstädte nördlich von Kiew vorgesehen, sagte Wereschtschuk weiter.

Bei neuen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine wurden nach Angaben der Behörden mehrere Menschen getötet oder verletzt. In der Stadt Malyn im Gebiet Schytomyr starben drei Erwachsene und zwei Kinder, als Bomben mehrere Häuser zerstörten, wie der Zivilschutz mitteilte. In Ochtyrka bei Sumy kam mindestens ein Mensch ums Leben, 14 Menschen wurden demnach verletzt. Die russische Armee habe zwei Stunden die zivile Infrastruktur des Ortes beschossen, sagte der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj. Die Angaben sind derzeit nicht unabhängig zu prüfen.

In der Nähe der Großstadt Charkiw wurden zwei Menschen, darunter ein sieben Jahre altes Kind, getötet, als ein Geschoss in einem Wohnhaus einschlug. Das teilt der Zivilschutz mit. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar seien bei Kämpfen in Charkiw 170 Zivilisten getötet worden, darunter fünf Kinder, sagte ein Behördensprecher der Nachrichtenagentur Unian. Russland gibt an, seine Truppen griffen keine zivilen, sondern nur militärische Ziele an.

Der russische Präsident Putin ist nach Einschätzung des US-Auslandsgeheimdienstes CIA erbittert über den stockenden Vormarsch seiner Truppen in der Ukraine. "Ich denke, Putin ist jetzt wütend und frustriert", sagte CIA-Chef William Burns bei einer Kongressanhörung in Washington. Putin werde voraussichtlich die Angriffe verstärken "und versuchen, das ukrainische Militär ohne Rücksicht auf zivile Opfer zu zermalmen". Burns, der einst als US-Botschafter in Russland diente, beschrieb Putin als zunehmend isoliert: "Er hat ein System geschaffen, in dem sein engster Beraterkreis immer kleiner wird." Dort wage es niemand, die Entscheidungen des Präsidenten in Frage zu stellen.

Hunderte Bundesbürger haben sich einem Medienbericht zufolge als freiwillige Kämpfer bei der ukrainischen Armee gemeldet. Aktuell seien knapp tausend Deutsche in der Ukraine im Einsatz, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Allein in der ersten Kriegswoche hätten sich rund 500 Bundesbürger gemeldet. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte bereits am Sonntag von 20.000 ausländischen Freiwilligen gesprochen. Die vorwiegend jungen Männer kämen zu großen Teilen aus Osteuropa, aber auch beispielsweise aus den USA, schreibt "Bild" weiter. Laut Angaben des US-Verteidigungsministeriums rekrutiert Russland wiederum Kämpfer aus Syrien.

Weitere russische Oligarchen und deren Angehörige sollen auf eine Liste von Personen kommen, deren Vermögenswerte in der EU eingefroren werden und die nicht mehr einreisen dürfen. Zudem ist ein Verbot für die Ausfuhr von Schifffahrtsausrüstung vorgesehen. Zudem wurde der Ausschluss dreier belarussischer Banken aus dem Kommunikationsnetzwerk Swift vorgesehen. Das teilte die EU-Ratspäsidentschaft in Brüssel mit. Um Schlupflöcher in den bisherigen drei Sanktionspaketen zu schließen, wurden demnach zudem Vorschriften zu Kryptowährungen und den Exportverboten für bestimmte Technologien ergänzt. Das beschlossen die EU-Botschafter in Brüssel nach Angaben der französischen Regierung, die derzeit den Ratsvorsitz innehat.

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