Tausende Demonstranten in Russland fordern Freilassung Nawalnys | DW Nachrichten

In einer in der jüngeren Zeit beispiellosen Protestwelle haben Zehntausende Menschen in vielen Städten Russland für die Freilassung des Kremlkritikers Alexej Nawalny und gegen Präsident Wladimir Putin demonstriert. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Versuch der russischen Staatsführung, mit der Verhaftung Nawalnys Stärke zu demonstrieren, genau das Gegenteil provoziert hat: Einen Motivationsschub für die Opposition im Land.
Viele Menschen gehen in Russland auf die Straße und bringen so ihre Wut zum Ausdruck.
Auch in der Innenstadt von Moskau gibt es Massenproteste. Die Behörden sprechen von 4000 Demonstranten. Unabhängige Beobachter schätzen die Zahl auf ein Vielfaches.
Die Polizei nimmt zahlreiche Menschen fest. Vorübergehend auch Nawalnys Ehefrau Yulia.
Sie wird abgeführt und in einem Polizeifahrzeug weggebracht. Sie veröffentlicht in den Sozialen Medien ein Foto aus dem Polizeitransporter. Später kommt sie wieder frei.
Kurz nach einem Interview wird die Juristin Ljubov Sobol, eine der engsten Mitarbeiterinnen Nawalnys, von Polizeikräften festgenommen.
Der Oppositionsführer selbst hatte zu Protesten aufgerufen, nachdem er vor einer Woche am Moskauer Flughafen verhaftet und zu 30 Tagen Haft verurteilt wurde.
Die meisten Kundgebungen waren nicht angemeldet, die Behörden hätten sie ohnehin nicht genehmigt. Im Vorfeld war auf ein rigoroses Durchgreifen der Polizei hingewiesen worden. Offiziell, um Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen.
Insgesamt sollen landesweit über 1600 Personen bei Demonstrationen in Gewahrsam genommen worden sein.
Mit der Festnahme Nawalnys bei seiner Rückkehr nach Russland wollte Putins Regierung Stärke zeigen. Genauso wie mit dem Vorgehen gegen die Demonstranten. Doch das scheint die Opposition eher zu stärken.


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