Von der Leyen räumt Fehler bei Corona-Impfkampagne ein | DW Nachrichten

Wie gut meistert die EU die akut alles beherrschende Krise, die Naturkatastrophe in Zeitlupe: Corona? Die oberste Krisenmanagerin, EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen, hat jetzt zum ersten Mal Fehler eingeräumt: Die Impfkampagne steht schon seit Wochen in der Kritik, weil die Kluft zwischen Anspruch, Versprechungen einerseits und der Wirklichkeit andererseits so groß ist.
Es ist noch gar nicht lange her, da versprach EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen:
"Wir möchten, dass 70 Prozent der Erwachsenen geimpft sind in Europa Ende des Sommers."
Doch schon seit längerem stellen sich viele in der EU die Frage: Wie soll das zu schaffen sein? Denn es fehlt an Impfstoff. Zwar hat Brüssel 2,3 Milliarden Impfdosen bei sechs verschiedenen Herstellern bestellt. Aber es wurde so lange über Preise und Konditionen verhandelt, dass nun Großbritannien und die USA die Nase vorn haben - also, deutlich schneller deutlich mehr Impfstoff bekommen.
Da ist etwas schief gelaufen. Das musste nun auch die Kommissionschefin selbst einräumen.
Das Interview erschien am Donnerstag in mehreren europäischen Zeitungen. Denn auch hier erntet von der Leyen Kritik: Sie dürfe nicht nur in den deutschen Medien auftreten, sondern müsse mit der gesamten EU-Öffentlichkeit kommunizieren.
Die EU-Kommission versucht, die Impfkampagne zu retten, verhandelt eilig nach. Zu spät, finden viele. Auch in Deutschland. Bundesfinanzminister Scholz, so wird berichtet, soll gar von einer "Sauerei, die da in Brüssel laufe" gesprochen haben.


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