17. Jahrhundert – Warum der Norden eher protestantisch, der Süden katholisch ist #jahr100 | Terra X

Im 17. Jahrhundert wird im Westfälischen Frieden jedem Menschen die Freiheit der Religionswahl zugesichert. Bis heute können wir unseren Glauben frei ausleben. Wer sich einmal gefragt hat, warum in Deutschland der Norden eher protestantisch, der Süden aber meist katholisch ist, findet in den Nachbeben der Reformation die Antwort. Glücklicherweise leben die Anhänger beider Konfessionen heute friedlich zusammen in einem Land. Das war nicht immer so.

Das Heilige Römische Reich deutscher Nation, ist im 17. Jahrhundert nicht nur nach Herrschaftsgebieten, sondern auch nach Konfessionen aufgeteilt. Und die darf nicht frei ausgeübt werden. Die Religion ist immer an den Herrscher der jeweiligen Region gebunden. Und von denen gibt es damals viele im Reich, das eher einem riesigen Flickenteppich aus großen Königreichen und kleinen Fürstentümern gleicht.

Zwischen den beiden Konfessionen brodelt es stetig. Katholiken und Protestanten sind der Meinung, dass der jeweils andere den falschen Glauben hat und deshalb aus der Geschichte verschwinden muss. Deshalb schließen sich viele Adlige des Reiches zu Bündnissen zusammen. 1618 kommt es zum Prager Fenstersturz, dem Zündfunken, der zum 30-jährigen Krieg führt. Er wird in allen möglichen und unmöglichen Bündniskombinationen geführt. Am Ende wird der Krieg einfach zu teuer und entbehrungsreich. 1648 wird der Westfälische Frieden geschlossen. 30 Jahre Krieg sind plötzlich vorbei, durch den nach Schätzungen ca. 30% der Bevölkerung des Heiligen Römischen Reichs gestorben sind.

Neben einigen territorialen Veränderungen in Europa verbleibt man beim Thema Religion und Konfession beim ursprünglichen Leitsatz „Wessen Region, dessen Religion“. Doch gibt es den wichtigen Zusatz, dass auch die jeweils anderen Konfessionen ausgeübt und nicht verfolgt werden dürfen. Alle Konfessionen sind rechtlich gleich zu behandeln. Für Katholiken, Protestanten und Calvinisten tritt eine Art Religionsfreiheit in Kraft.

Dieses Video ist eine Produktion des ZDF, in Zusammenarbeit mit
objektiv media.

Motion Design: Nicolas de Leval Jezierski

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