In Bayern gibt es eine unterirdische Welt, von der kaum jemand weiß: Rund 200 Erdställe sind hier ins Erdreich gegraben, und selbst Experten rätseln über ihren Zweck. Nun gibt es eine neue Theorie. Im Video werden ein Erdstall in Beutelsbach im Landkreis Passau und ein Erdstall unter der Allerheiligenkapelle in Reichersdorf in der Nähe von Miesbach besucht.
Inzwischen widmet sich eine Forschungsgruppe, der "Arbeitskreis für Erdstallforschung", der Sicherung der unterirdischen Anlagen. Gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege bemühen sich die Forscher, die Erdställe als Bodendenkmäler für die Nachwelt zu erhalten.
Außerdem erkunden sie die Nutzung der Gangsysteme. Dazu gibt es zwei Grundannahmen: Entweder die Erdställe waren Zweckbauten. Vorratsräume zum Beispiel, Zufluchtsstätten oder Verstecke. Andere Theorien deuten die Erdställe in einem religiösen Kontext. Demzufolge würde es sich bei den unterirdischen Gangsystemen entweder um vorchristliche Kultorte handeln oder aber um sogenannte Leergräber und Seelenkammern, die mit früh- und hochmittelalterlichen Jenseitsvorstellungen in Zusammenhang stehen.
Erdstall-Experte Dieter Ahlborn sieht auch einen möglichen Zusammenhang mit einem Schlupfritus, durch den Böses beim Durchschlüpfen der engen Gänge abgestreift wurde. Ähnliche Durchschlüpfe hat man beispielsweise unter Altären in Kirchen gefunden. Außerdem weist Ahlborn auf die Welt der Sagen hin. Die berichten von Zwergen, die nachts ihre unterirdischen Gänge verlassen, um den Bauern bei der Arbeit zu helfen.
Von Benedikt Schregle
Aus STATIONEN vom 06.04.2022
Mehr zum Thema Erdställe: https://www.br.de/nachrichten/kultur/geheimnisvolle-tunnel-warum-wurden-erdstaelle-gebaut,T27N5xW
Mehr zu Stationen: br.de/stationen
Stationen in der BR-Mediathek: https://www.br.de/mediathek/sendung/stationen-av:584f4bfb3b467900117be3c9
#Rätselloch #Alrunenhöhle #Schratzlgang
Inzwischen widmet sich eine Forschungsgruppe, der "Arbeitskreis für Erdstallforschung", der Sicherung der unterirdischen Anlagen. Gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege bemühen sich die Forscher, die Erdställe als Bodendenkmäler für die Nachwelt zu erhalten.
Außerdem erkunden sie die Nutzung der Gangsysteme. Dazu gibt es zwei Grundannahmen: Entweder die Erdställe waren Zweckbauten. Vorratsräume zum Beispiel, Zufluchtsstätten oder Verstecke. Andere Theorien deuten die Erdställe in einem religiösen Kontext. Demzufolge würde es sich bei den unterirdischen Gangsystemen entweder um vorchristliche Kultorte handeln oder aber um sogenannte Leergräber und Seelenkammern, die mit früh- und hochmittelalterlichen Jenseitsvorstellungen in Zusammenhang stehen.
Erdstall-Experte Dieter Ahlborn sieht auch einen möglichen Zusammenhang mit einem Schlupfritus, durch den Böses beim Durchschlüpfen der engen Gänge abgestreift wurde. Ähnliche Durchschlüpfe hat man beispielsweise unter Altären in Kirchen gefunden. Außerdem weist Ahlborn auf die Welt der Sagen hin. Die berichten von Zwergen, die nachts ihre unterirdischen Gänge verlassen, um den Bauern bei der Arbeit zu helfen.
Von Benedikt Schregle
Aus STATIONEN vom 06.04.2022
Mehr zum Thema Erdställe: https://www.br.de/nachrichten/kultur/geheimnisvolle-tunnel-warum-wurden-erdstaelle-gebaut,T27N5xW
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