An diesem Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 33.000 Neuinfektionen in Deutschland. In diese Zahl eingerechnet sind allerdings rund 3500 Fälle aus Baden-Württemberg, die wegen einer Datenpanne nicht schon in die Statistik von Donnerstag eingeflossen waren. Zudem verzeichnete das Institut weitere 813 Todesfälle. Die sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des RKI bei 184,8. In Deutschland sollen dann ab dem 27. Dezember zunächst über 80-Jährige und Menschen in Pflegeheimen die Möglichkeit zur Impfung bekommen. Alle anderen bat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch um Geduld.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte die Prioritätenliste auf Basis der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. Spahn müsse die pflegenden Angehörigen auf die gleiche Stufe setzen wie den Pflegebedürftigen selbst, erklärte der Vorstand der Organisation, Eugen Brysch. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprach sich dafür aus, auch die Praxisärzte frühzeitig zu impfen: "Sie behandeln nicht nur in großer Zahl Hochrisikopatienten, sie stehen auch bei der Versorgung von Corona-Infizierten in der ersten Reihe." Trotzdem rangierten sie auf der Prioritätenliste für die Schutzimpfungen bisher weiter unten, klagte Reinhardt. "Die Praxen bilden einen wichtigen Schutzwall für die ohnehin schon stark belasteten Kliniken." Daher müssten krankheitsbedingte Ausfälle vermieden werden.
Die EU-Kommission verhandelt derweil auch mit dem US-Unternehmen Novavax über die Lieferung von Corona-Impfstoff. "Der geplante Vertrag würde die Möglichkeit bieten, 100 Millionen Dosen zu kaufen - mit der Option auf weitere 100 Millionen Dosen", erläuterte ein Kommissionssprecher. Der von Novavax entwickelte Impfstoff basiert auf rekombinanten Proteinen - im Gegensatz zur mRNA-Technologie von BioNTech/Pfizer und Moderna.
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