Warum Heroin und Cannabis ein falsches Image haben | Quarks

Verteufelt oder verharmlost? Mit den Abhängigen von Heroin wird oft hart umgegangen, während Cannabis in der Debatte fast schon als harmlos dargestellt wird. Dabei gibt es durchaus Argumente, die Abhängigkeit von Heroin eher als eine Krankheit zu begreifen, die man behandeln sollte. Cannabis benötigt währenddessen einen Realitätscheck: Die Droge ist aus der Jugendkultur nicht wegzudenken, aber sollte man sie deswegen einfach akzeptieren?
Heroin hat den Ruf, sofort abhängig zu machen. Wer Heroin nimmt, wird kriminell und krank. Zwei Ärzte stellen sich diesem Image entgegen und haben eine von nur zehn legalen Ausgabestellen für Heroin in Deutschland gegründet. Hier können Abhängige sauberes Heroin bekommen und es unter sicheren Umständen konsumieren. Sie bleiben von der Straße weg und laufen nicht Gefahr, am Heroin zu sterben, können stattdessen sozial weiter funktionieren und Teil der Gesellschaft bleiben - trotz der Droge.
Auch Cannabis hat den falschen Ruf, denn in der Debatte um die Legalisierung wird der Stoff gerne als völlig harmlos dargestellt. Das ist er nicht. Cannabis ist bei weitem nicht so gefährlich wie viele andere Drogen, aber aktuelle Sorten mit stark hochgezüchtetem THC in den Blüten, können bestehende psychologische Probleme verstärken und sogar zu Psychosen führen. Cannabis zu verteufeln, da sind Experten sich einig, bringt nichts, der Stoff ist zu allgegenwärtig. Aber verharmlost werden darf er auch nicht.

Autor/Autorin: Jens Hahne, Britta Reinke

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