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Coronavirus-Update: EU-Impfstreit, Reisen, Studieren | DW Nachrichten

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Europas Impfstoff-Zankapfel könnte man den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca nennen. Noch bevor die Europäische Arzneimittelbehörde das Vakzin für alle über 18-Jährigen EU-Bürger zugelassen hat, krachte es: Die EU-Kommission fühlte sich ausgetrickst, schließlich hatte man in Brüssel ja bis zu 400 Millionen Dosen des Impfstoffs bestellt und sollte sich dann doch länger gedulden als andere Abnehmer.
Für die Briten läuft's wie am Schnürchen – der EU aber meldet Impfstoffhersteller AstraZeneca Lieferprobleme. Brüssel ist wütend, pocht auf die Einhaltung des geschlossenen Vertrags. Den hat das britisch-schwedische Pharmaunternehmen heute veröffentlicht. Stellen wie Preise und Liefermengen sind geschwärzt. Gemunkelt wird, dass die kürzlich aus der EU ausgetretenen Briten wesentlich mehr bezahlen und deshalb bevorzugt beliefert werden. AstraZeneca sagt, die EU hätte spät bestellt. Tatsächlich zu lesen ist mehrmals von "besten vernünftigen Bemühungen" des Impfstofflieferers - juristisch dehnbar.
Eine konkrete Folge des Streits ist, dass die EU künftig Exportkontrollen für Impfstoffe einführen wird.
In Großbritannien wird auch mit den Dosen von BioNTech/Pfizer geimpft und die laufen in der EU, genauer in Belgien vom Band.
Doch kurzfristig werden auch Ausfuhrgenehmigungen die Lage in Deutschland nicht verbessern. Nur 2,2 Prozent der Gesamtbevölkerung haben bislang eine Erstimpfung erhalten. Jeden Tag sterben fast eintausend Menschen an Covid-19.
Und der Uneinigkeit: als erster EU-Staat will Ungarn in Kürze einen Vertrag mit Sinopharm, dem chinesischen Hersteller des Corona-Impfstoffs schließen. Auch mit dem russischen Hersteller von Sputnik V ist man sich wohl schon über eine Lieferung einig.
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In Deutschland sind bisher rund 2 Prozent der Bevölkerung mit der ersten Impfdosis geimpft. Das reicht nicht, um sich gut gewappnet zu fühlen für die noch ansteckenderen Virus-Varianten, die bereits im Land kursieren. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung entschieden, ohne auf die EU zu warten, ab Samstag einen Einreisestopp aus bestimmten Ländern nach Deutschland zu verhängen.
Die Angst vor neuen Mutationen des Coronavirus in Deutschland wächst. Sie ist auch eine der Hauptsorgen deutscher Gesundheitsbehörden.
Um die Einschleppung von Virusvarianten und die Ausbreitung des Erregers in Deutschland zu bremsen, hat die Regierung nun neue Reisebeschränkungen beschlossen.
Das Innenministerium hat ein Einreiseverbot bis zum 17. Februar für Reisende aus Ländern verhängt, die besonders von Virusmutationen betroffen sind: Portugal, Südafrika, Großbritannien, Brasilien und Irland.
Die allgemeine Coronavirus-Situation in Deutschland verbessert sich allmählich. Die täglichen Fallzahlen gehen zurück, das ist sicherlich eine gute Nachricht. Aber Experten sagen auch, dass immer mehr Fälle und Ausbrüche von neuen Varianten gemeldet werden. Und deshalb hat die Regierung beschlossen zu handeln.
Die Mutationen haben Deutschland nicht so stark getroffen wie andere Länder. Aber auch in Berlin war bereits ein Krankenhaus gezwungen, Aufnahmen zu stoppen, nachdem mehrere Fälle der in Großbritannien entdeckten Mutation gefunden wurden.
Gesundheitsexperten betonen, dass die Situation sich verschlechtern könnte.
Das Reiseverbot wird als ein Schritt in diese Richtung gesehen. Noch jedoch ist unklar, wie effektiv es tatsächlich sein wird.
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Die nicht enden wollende Coronavirus-Pandemie hat auch psychische Folgen – unter anderem bei jungen Leuten. In Frankreich, wo die Universitäten geschlossen sind, fordern Studenten mehr Unterstützung von der Regierung – vor allem, nachdem mehrere von ihnen sich das Leben genommen haben. Die Regierung ist nun auf ihre Forderungen eingegangen – jedoch nur teilweise.
Aus Verzweiflung hat Heïdi Soupault einen Brief an Präsident Emmanuel Macron auf Social Media veröffentlicht. Sie bittet ihn, die Universitäten wieder zu öffnen. Und unterschreibt mit "Zombie Heïdi Soupault".
Hunderte Kommilitonen schrieben ihr, dass es ihnen ähnlich gehe. Tausende Studenten demonstrierten im ganzen Land. Präsident Macron schrieb ihr zurück, dass sie weiter durchhalten solle. Und kündigte neue Maßnahmen an.


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